An der Gebrüder Körting Schule ist das Ganztagskonzept etwas anders organisiert als an den meisten anderen unserer Partnerschulen.
Das Schulkonzept ist hier so aufgebaut, dass alle Kinder im ganz eigenen Tempo arbeiten. Es gibt nur wenige Tests und die paar, die es gibt, werden nicht benotet.
Unser Ganztag hat sich erfolgreich an dieses offene Lernkonzept angepasst, denn bis auf eine Ausnahme, kann hier jedes Kind jeden Nachmittag frei entscheiden, welche AG es an diesem Tag interessiert.
Diese Struktur ermöglicht den Kindern eine freie Entfaltung, je nach Interessenslage. Sie bedeutet aber auch, dass die AG-Leiter entsprechend flexibel auf täglich schwankende Nachfrage reagieren müssen. Die coronaverschuldete Kohortentrennung macht die ganze Organisation natürlich nicht weniger kompliziert.
Die Regel (immer außer Mittwoch)
Normalerweise verläuft der typische Ganztag hier so, dass jede Klasse ihre Ganztagsbezugsperson hat. Diese erwartet die Klasse nach dem Unterricht und geht mit ihr Essen. Nach etwas Freizeit auf dem Pausenhof begleitet sie die Kinder bei den Hausaufgaben. Soweit unterscheidet sich das Vorgehen nicht von dem Vorgehen an den meisten anderen Partnerschulen.
In der Eingangshalle der Schule ist ausgehängt, welche AGs besucht werden können und hier beginnt bereits der Unterschied. Nach den Hausaufgaben kann sich jedes Kind frei nach der aktuellen Laune überlegen, was es an dem Tag gerade machen möchte.
Corona schränkt jedoch diese Wahlfreiheit momentan etwas ein, da die Kohorten getrennt bleiben müssen. Die Kinder haben also nicht mehr alle AGs zur Auswahl, sondern machen hauptsächlich etwas mit ihrer Bezugsperson zusammen.
Dadurch stehen unsere Betreuer jetzt vor der Herausforderung, etwas zu finden, woran möglichst alle Kinder Freude haben, damit sie weiterhin zufrieden nach dem langen Tag nach Hause gehen.
Die eine Ausnahme (Mittwochs)
Mittwochs gibt es eine große Ausnahme dieses offenen Konzepts, denn an diesem Tag ergänzen externe Kooperationspartner das Angebot im Ganztag um weitere Facetten. Für diese AGs müssen sich die Kinder fest anmelden, bzw. momentan sind die 3 Kohorten immer im Wechsel an der Reihe.
Die Zirkus AG – Eine AG die sich an andere Schulen übertragen lässt?
Hier wird zu Beginn allerlei Material zur Verfügung gestellt. Die Kinder können mit Tüchern jonglieren, mit Pois mit Tüchern üben, Seilspringen oder versuchen, dass Tellerdrehen zu meistern.
Eine dieser von externen angebotenen AGs ist die Zirkus AG.
Jongliertücher und Bälle, Springseile und Drehteller sind an vielen Schulen vorhanden. Es braucht nur jemanden, der es gut genug beherrscht, diese Kunst an die Kinder weiterzugeben.
Das Clownsspiel: Ein Spiel, dass man auch gut außerhalb des Kontextes spielen kann
Nach dieser Ankommensphase wird sich aufgewärmt mit ein paar Spielen. Eine der Aufwärmübungen ist eine Clownsübung. Sie zeichnet sich durch übertrieben ausgeführte Körperhaltung aus. Alle laufen in einer Schlange hintereinander und zwar so, wie der vorderste Clown es vormacht, z.B. mit sehr ausgeprägten, großen Schritten. Plötzlich ruft der vorderste Clown „Stopp“, alle halten an und nacheinander dreht sich jeder Clown zu seinem Hintermann mit einer übertriebenen Bewegung um. Bis zum letzten. Der letzte zuckt mit den Schultern, klatscht sich auf die Oberschenkel, als würde er sagen wollen: „Keine Ahnung, was ihr wollt“ und weiter geht es. Im Laufe der Übung werden der erste und der letzte Clown durchgewechselt und man kann mit der Zeit sehen, wie die Kinder immer clownsmäßiger die Bewegungen ausführen. Zu Anfang waren sie noch zaghaft in ihren Bewegungen, wussten nicht so genau, wie sie es anfangen sollen. Aber sie werden immer sicherer und entwickeln offensichtlich einen großen Spaß daran, ihre Rolle zu spielen.
Der akrobatische Teil
Im akrobatischen Teil geht es weiter mit verschiedenen Balanceübungen, auf dem Trampolin oder am Trapez. Unter Anleitung und Begleitung lernen die Kinder z.B. auf einer Kugel zu laufen, über einen Schwebebalken zu balancieren oder sich auf einem Rolla-bolla (ein Balancebrett auf einer Rolle) zu bewegen.
In Schulen darf nur Fachpersonal mit Geräten in der Schulturnhalle arbeiten. Eine Zirkus AG kann aber trotzdem auch an anderen Schulen ohne vorhandenes Fachpersonal angeboten werden, wenn man den Akrobatikteil etwas variiert. Pedalofahren ist beispielsweise auch schon eine Kunst für sich.
Fazit
Das sehr offene Ganztagskonzept ist für die Kinder eine großartige Möglichkeit zur Entfaltung, verlangt den Ganztagsmitarbeitern aber einiges ab.
Das Angebot durch externe Anbieter zu erweitern ist eine schöne Möglichkeit, sich zusätzliche Kompetenzen zu sichern und das ohnehin breit gefächerte Angebot noch vielfältiger zu gestalten. Und ja, eine Zirkus AG lässt sich auch ohne externe Anbieter als Erweiterung unseres Angebotes an anderen Schulen übertragen. Die ein oder andere verwandte AG ist bereits in unserer Palette.