Während draußen vor dem Fenster Sturm Xavier Laub in allen erdenklichen Farben über den Schulhof der Regenbogenschule weht, fangen im Werkraum der Seelzer Schule Kinder aus Seelze und Letter an, weiche, bunte Wolle zu Blumen, Blättern und Kugeln zu verschmelzen.
HELP-Mitarbeiterin Silke Blinzler, die sonst auch die Filz-AG in der Ganztagsbetreuung leitet, erklärt wie es geht:
Zunächst brauchen wir Seifenwasser und Wolle. Die Wolle tauchen wir in die Lauge und reiben dünne Schichten des Stoffs so lange aneinander, bis sich diese zu dickeren Schichten vereinen. Langsam bringen wir diese dann mit den unseren Händen und Seidentüchern in Form. Das Ergebnis sind natürliche Formen und Farbmischungen. Keine gleicht der anderen.
“Das berührt so viele Sinne auf einmal. Und die Olivenölseife ist nebenbei noch gut für die Haut.” sagt Silke Blinzler, die an diesem Tag rote, grüne, gelbe, blaue und lila Wolle in großen Plastikboxen an die Seelzer Grundschule gefahren hat.
Natürliche Materialien sind ihr sehr wichtig, das merkt man. Silke Blinzler probiert jedes Material, jedes Motiv und jede neue Form zu Hause vorher aus, bevor sie es in die Filz AG oder in der Ferienbetreuung mit Kindern nachbastelt.
Als die Kinder zum Mittagessen aufbrechen und sich der Werkraum im ersten Stock der Seelzener Schule leert, bleiben bunte Filzarbeiten der Kinder und Betreuer zum Trocknen auf den Tischen zurück und verwandeln den Klassenraum in einen farbenfrohen Herbstwald.
Ob sich heute ein paar weitere Kinder für das Filzen begeistern konnten? Schön wäre das natürlich, meint Silke Blinzler – jedoch sei die Filz AG so beliebt, dass derzeit keine freien Arbeitsplätze zur Verfügung stünden.