Weil es der einzige Planet mit Schokolade ist – Thursday for Future in Marienwerder

Ein ganzes Schuljahr haben die Kinder des Ganztags daran gearbeitet, am vergangenen Donnerstagnachmittag war es dann soweit: In der Aula der GS Marienwerder konnten Besucher Bilder, Plakate, Werkstücke, Installationen und Aufführungen rund um die Themen Klima und Umwelt bestaunen.

Schulleiterin Bokelmann begrüßt Künstler*innen und Gäste

Die Grundschule Marienwerder hat sich im letzten Halbjahr ganz dem Thema Umwelt verschrieben. Allen voran hat Selma Dogan in ihrer Klima AG bestmöglich versucht, Fragen zu beantworten, das Phänomen des Klimawandels zu erklären und dafür sogar eine Dozentin der Leibniz-Uni-Hannover eingeladen. Doch auch die anderen AGs, die sich mit Kunst, Technik und Werken beschäftigen, haben sich auf ihre Weise des Themas angenommen.

Es war die dritte Kunstausstellung der Grundschule Marienwerder und fast war man geneigt zu denken, dass das Ganztagsteam und Schulsozialarbeiterin Dominique Urban bereits mit den letzten beiden Ausstellungen so ziemlich alles rausgeholt hatten, was an einer so kleinen Grundschule überhaupt machbar ist.

Dass sie es abermals geschafft haben, das Niveau zu heben, wird deutlich, sobald man am Empfang die Eintrittskarte in die Hände gedrückt bekommt – wenn man die Aula betritt und direkt vor einem beeindruckenden Wald aus Kreppband steht, in dessen Krone Eichhörnchen, Vögel und Insekten, zu dessen Füßen Regenwürmer und Larven leben. Das Modell eines gesunden Ökosystems.

Lebensraum Baum

Entsprechend stark fällt der Kontrast zur zweiten Installation aus: “So fühlt sich ein Fisch im Meer” prangt über dem Eingang zu einer blauen Höhle.
Drinnen ist man hin- und hergeworfen. Kunterbunte Fische, Seepferdchen und Krebse tummeln sich zwischen Müllbeuteln, Chipstüten, Getränkedosen und Fischernetzen. Gesund ist anders.

Viele weitere Stationen informierten die Besucher über Naturschutz und Nachhaltigkeit. Bunte Plakate und kreative Basteleien veranschaulichten wissenschaftliche Zusammenhänge. Fakten gaben Alltagstipps oder zeigten persönliche Perspektiven der Künstler*innen.
Wer Hunger hatte, durfte sich am Buffet bedienen. Selbst gemacht und vegetarisch, weil “Ein fleischfreier Tag pro Woche spart genug Wasser um 1,5 Jahre zu duschen”, wie die Kinder auf einem Infoplakat erklären.

Wie die Kunstwerke entstanden sind und was sich die Schüler*innen dabei dachten, konnten die Gäste anschließend in einem emotionalen Kurzfilm erfahren, produziert von Kemal Carstens, dem Leiter des Ganztagsteams.

Den Abschluss der Vernissage bildete eine Modenschau. Getreu dem Motto “Des einen Müll, ist des anderen Schatz” haben Kinder aus Müllsäcken, Einweggeschirr, Kleidungsresten, Papier, Eierkartons und Styropor Kleidung designt, die vielleicht nicht direkt straßentauglich ist, aber dafür ein umso stärkeres Statement gegen die Wegwerfgesellschaft und für einen kreativen Umgang mit Dingen, die man gemeinhin als Abfall betrachtet.

Auch im kommenden Schuljahr wird es wieder halbjährliche Kunstveranstaltungen an der Grundschule Marienwerder geben. Man darf gespannt sein.